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Grundlagen des Verfahrens
 

Das Verfahren basiert auf der Wirkung des Neodym-YAG-Laserstrahles mit einer Wellenlänge von 1064nm auf Diskusgewebe.


 
 

Einleitung
Obwohl seit mehr als fünf Jahrzehnten die offene Nukleotomie ein häufig segensreiches Verfahren bei Bandscheibenvorfällen war und ist, sind zweifelsfrei eine Reihe von Nachteilen, die der Methode anzulasten sind, nicht zu verachten. Aus diesem Grund ist in den letzten drei Jahrzehnten zunehmend der Weg zur minimalinvasiven Behandlung von Bandscheibenerkrankungen beschritten worden.
Dies begann mit der Chemonukleolyse und ist über die endoskopische Nukleotomie zur automatisierten Absaugnukleotomie und perkutanen mechanischen Nukleotomie weiterentwickelt worden. Für die genannten Verfahren bestanden jedoch viele Indikationsbegrenzungen. Es ist deshalb der große Verdienst von Choy (New York) und Ascher (Graz), die Methode der nonendoskopischen perkutanen Laser-Diskusdekompression und -Nukleotomie experimentell erarbeitet und erstmalig bei Menschen angewandt zu haben [l].

Grundlagen des Verfahrens:
Das Verfahren basiert auf der Wirkung des Neodym-YAG-Laserstrahles mit einer Wellenlänge von 1064 nm auf das Diskusgewebe. Dort entsteht durch Laserschüsse ein mehrere Ouadratmillimeter großer Vaporisationsdefekt mit intradiskalem Druck-abfall. Dies konnte mehrfach experimentell bestätigt werden (Abb. l). Zusätzlich kommt es bei der Anwen-dung des Laserschusses zu einem Shrinkingeffekt auf das Diskusgewebe. Durch die kollagene Faserstruktur kommt es bei Hitzeentwicklung im Inneren der Bandscheibe zu einem Schrumpfen der Außenbe-zirke, ohne daß dort eine Schädigung eintritt (Abb. 2). Dieses Shrinking-phänomen konnte durch eigene experimentelle Untersuchungen (Abb. 3) sowie durch intraoperative Messungen, computertomographische und endoskopische Visualisierungen bewiesen werden. Es ist der entscheidende Faktor im Ver-gleich zu anderen Verfahren für die hohe Wirksamkeit der Methode. Der Vorteil dieses Shrinkings besteht in der extradiskalen Druckminderung auf radikuläre und nozizeptive Struk-turen sowie in der nachgewiesenen fehlenden Stabilitätsminderung im Bewegungssegment.
Verwendet wird ein ungepulster Neodym-YAG-Laser mit einer Barefiber. Die Wellenlänge beträgt 1064 nm. Die Impulsdauer ist zwischen 0,3 Sekunden zervikal und einer Sekunde lumbal bei 20 beziehungsweise 15 Watt pro Einzelschuß gewählt. Zervikal wird eine Gesamtjoulezahl von 550 bis 450 und thorakal und lumbal durchschnittlich auf 1000 eingestellt. Der Eingriff ist minimalinvasiv in Regionalanästhesie mit „stand-by" der Anästhesisten auszuführen. Die Punktion erfolgt mittels einer zwei Millimeter starken Kanüle. Nach fluoroskopischer Kontrolle mit sicherer Bestimmung der Nadelspitze  wird das Laserkabel mit einem Millimeter Überstand hindurchgeführt. Zervikal erfolgt die Punktion in Rückenlage rechtsseitig. Thorakal und lumbal in Seitenlage von dorsolateral her.
 
 


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Abb.3a, b:Explantierte bovine LWS-Bandscheibe mit liegender Punktionsnadel und eingeführterLaserfiber. Pilotlichtaufnahme (a). Aufnahme nach 75 Impulsen zu 15 Watt, 1 Sekunde Impulsdauer (b). Sowohl das zirkuläre Shrinking als auch das lokale Shrinking gegenüber der Laserspitze ist deutlich erkennbar.

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